Sie haben die Diagnose Eierstockkrebs erhalten? 9,10
Ich kann Ihnen helfen zu verstehen, wie es weitergeht. Eierstockkrebs steht weltweit an achter Stelle der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen, geht aber zunächst mit fast unmerklichen Symptomen einher. Erfahren Sie mehr darüber.
Einführung Krebs1
Was ist Krebs und wie entsteht er?
Krebs ist eine Erkrankung, bei der sich körpereigene Zellen dem Kontrollmechanismus des Körpers entziehen und sich infolgedessen ungebremst teilen und vermehren. Die krankhaft veränderten Zellen vermehren sich schneller als die gesunden Zellen, wachsen in das umliegende Gewebe ein und können es dadurch verdrängen oder sogar zerstören.
Die auf diese Weise entstandene Geschwulst nennt man auch Tumor. Man unterscheidet zwischen gut- und bösartigen Tumoren.
Während sich gutartige, sogenannte benigne Tumore in der Regel nicht in andere Körperbereiche ausbreiten, können sich Zellen bösartiger Tumoren aus dem Tumorverband lösen. Sie können über Blutgefäße und Lymphbahnen in andere Organe streuen und dort neue Geschwülste bilden – man spricht dann von Tochtergeschwülsten oder Metastasen.
Sehen wir uns zuerst an, was Eierstockkrebs ist und wie er diagnostiziert wird.
Was genau ist Eierstockkrebs?1
Unter dem Begriff Eierstockkrebs versteht man einen bösartigen Tumor der inneren weiblichen Geschlechtsorgane. Medizinisch wird diese Form von Krebs häufig auch als Ovarialkarzinom bezeichnet.
Da die Eierstöcke aus unterschiedlichen Zell- und Gewebearten bestehen, von denen der Krebs ausgehen kann, unterscheidet man verschiedene Erkrankungsformen. Ist das oberste Deckgewebe der Eierstöcke betroffen, spricht man von einem Ovarialkarzinom. Dies ist mit ca. 90% die häufigste Form von Eierstockkrebs.
Tumore, die sich aus dem Stützgewebe der Eierstöcke entwickeln, nennt man Keimstrangtumore. Entwickeln sich die Krebszellen direkt aus den Eizellen, so handelt es sich um sogenannte Keimzelltumore.
Häufig breiten sich Krebszellen eines Eierstocks direkt in die Nachbarorgane aus. So können in einem fortgeschrittenen Stadium des Eierstockkrebses auch Gebärmutter, Eileiter oder Bauchfell betroffen sein.
Welche Symptome treten auf?1-6
Tumore der Eierstöcke haben in der Becken- und Bauchregion meist viel Platz zum Wachsen. Daher bleibt die Erkrankung für die betroffenen Frauen häufig lange Zeit unbemerkt und macht sich nicht durch typische Frühsymptome bemerkbar. Erst wenn der Tumor schon deutlich gewachsen ist und in andere Organe gestreut hat, können bestimmte Beschwerden gehäuft auftreten:
Die Symptome von Eierstockkrebs können lange Zeit unbemerkt bleiben und möglicherweise mit denen anderer Erkrankungen verwechselt werden.
Unbestimmte Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Verstopfung oder Völlegefühl, für die es keine andere Erklärung gibt
Blutungen außerhalb der Monatsregel beziehungsweise nach den Wechseljahren
Unerklärlicher Gewichtsverlust
Anhaltende Schmerzen in Unterleib oder Becken
Verschlechterung des Allgemeinzustandes mit Erschöpfung und Müdigkeit
Sollten Sie die aufgeführten Beschwerden bei sich bemerken, ist es sinnvoll diese Anzeichen frühzeitig von einem Arzt abklären zu lassen, insbesondere dann, wenn bei Ihnen Risikofaktoren vorliegen.
Risikofaktoren2,5,7,8
Die Ursachen für die Entstehung von Eierstockkrebs sind vielfältig und für jede Frau sehr individuell. Ein erhöhtes Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, besteht wenn Sie:
Älter als 60 Jahre sind
An Übergewicht leiden
Kinderlos geblieben oder unfruchtbar sind oder nach der Menopause mit einer Hormonersatztherapie behandelt wurden
Bereits an einer anderen Krebsform, z.B. Brust-, Gebärmutterschleimhaut- oder Darmkrebs erkrankt sind
Enge Verwandte haben, wie etwa Mutter oder Schwester die an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt sind. In diesen Fällen liegt häufig eine vererbte Genveränderung (Mutation) in den Genen BRCA-1 und BRCA-2 (BReast CAncer), auch als „Brustkrebsgene“ bekannt, vor.
Die Operation bei Eierstockkrebs zielt darauf ab, so viel wie möglich vom Tumor zu entfernen und das Krebsstadium zu bestimmen.
Diagnose
Wie wird Eierstockkrebs diagnostiziert?
Eine frühzeitige Diagnose kann in vielen Fällen die Chancen der Betroffenen deutlich verbessern - zögern Sie daher nicht zum Arzt zu gehen!
Bei Vorliegen verdächtiger Symptome wird Ihr Arzt die folgenden Diagnoseschritte durchführen, um einen ersten Hinweis auf die vorliegende Erkrankung zu erhalten:
Wenden Sie sich für eine spezifische Gesundheitsberatung immer an Ihren Arzt.
Referenzen:
1. Deutsche Krebshilfe & Deutsche Krebsgesellschaft. Krebs der Gebärmutter und der Eierstöcke - Die blauen Ratgeber. (2021)
2. Deutsche Krebshilfe & Deutsche Krebsgesellschaft. Krebs der Gebärmutter und der Eierstöcke - Die blauen Ratgeber. (2017)
3. Bankhead, C. R., Kehoe, S. T. & Austoker, J. Symptoms associated with diagnosis of ovarian cancer: a systematic review. BJOG Int. J. Obstet. Gynaecol. 112, 857–865 (2005).
4. Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe & AWMF. S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren, Version 4.0 (2020)
5. ESMO Patient Guides. What is Ovarian Cancer? Let us answer some of your questions. Verfügbar unter: https://www.esmo.org/content/download/10097/201883/1/EN-Ovarian-Cancer-Guide-for-Patients.pdf. Letzter Zugriff Juli 2022.
6. NCCN Guidelines for Patients. Ovarian Cancer. 2019. Verfügbar unter: https://www.nccn.org/patients/guidelines/content/PDF/ovarian-patient.pdf. Letzter Zugriff Juli 2022.
7. Ovarian Cancer Risk Factors. Verfügbar unter: https://www.cancer.org/cancer/ovarian-cancer/causes-risks-prevention/risk-factors.html. (Abgerufen am 16.05.2022).
8. Buttmann-Schweiger N, et al. Onkologe 2019;25:92-8
9. ESMO Patient Guides. What is Ovarian Cancer? Let us answer some of your questions. Verfügbar unter: https://www.esmo.org/content/download/10097/201883/1/EN-Ovarian-Cancer-Guide-for-Patients.pdf. Letzter Zugriff Juli 2021.
10. World Ovarian Cancer Coalition. Key Stats. Verfügbar unter: https://worldovariancancercoalition.org/about-ovarian-cancer/key-stats/. Letzter Zugriff Juli 2022 (2021).
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